Was ist das Gute daran?

Betrachtest Du eine Krise auch als Chance für deine innere und äußere Entwicklung? Nicht? Dann solltest du dir vielleicht mal eine neue Perspektive geben. 🙂

Krise als Chance

Du findest hier einen einfachen und erstaunlich wirksamen Weg, wie du den Sinn einer Krise für dich erkennst.

Viele Menschen meiden Krisen, wie der Teufel das Weihwasser. Wen wundert das? Sie tun ja auch teuflisch weh. Doch mit einer guten inneren Haltung gehst du oft einfacher und leichter hindurch.

Wenn du eine Krise für dich verschlimmern und verlängern willst, dann ist es das Beste, wenn du gegen sie ankämpfst und sie verdrängst.

Wenn du die Krise für dich leichter gestalten möchtest, dann tauche bewusst in sie hinein und nimm intensiv wahr, was sie mit dir anstellt. Fühle sie, so wie du noch nie gefühlt hast.

Dann wählst du den Weg, den ich dir hier anbiete: Er heißt, wenig überraschend: „Was ist das Gute daran?“

So läuft eine Krise ab

Krisen haben mit Nuancen oft den gleichen Ablauf:

  1. Das Alte, scheinbar Sichere, bricht zusammen (in uns, oder im Außen)
  2. Wir krallen uns eine Zeit lang am Alten fest, was uns leiden lässt und Angst macht
  3. Wir geben das Festkrallen auf und akzeptieren. Das ist der Wendepunkt. Spätestens jetzt können wir uns fragen: “Was ist das Gute daran?” (dazu später)
  4. Es scheint sich nichts zu bewegen
  5. Das Neue zeigt sich (meistens im Innen)
  6. Das Neue manifestiert sich von selbst im Außen; oder wir manifestieren es durch unsere Handlungen
  7. Das Leben geht weiter – auf einer neuen Ebene und mit erweitertem Bewusstsein

Wie es dir am Anfang einer Krise geht

Die Abwärtsspirale - wir sehen keine Chance

Gerade in Krisen neigen viele Menschen zur Abwärtsspirale: Wie Süchtige suchen sie nach dem Negativen. Sie sehen ALLES schlecht. Angst und Panik ergreift sie. Viel Selbstmitleid. Sie sehen nur dunkel und vergessen, wie sich Licht überhaupt anfühlt. Oft suchen sie sich Gleichgesinnte, um sich gegenseitig in ihrem Leid zu bestätigen.

Es ist in Ordnung, wenn auch du dich für eine gewisse Zeit der Negativspirale hingibst. Ich nenne das: „Mensch sein“. Eine Krise ist ja leidvoll. Und es ist wenig sinnvoll – verkrampft und verbissen – positiv zu bleiben, wenn es höllisch weh tut und Angst macht. In der ersten Phase der Krise macht es durchaus Sinn, voll in den Schmerz und in die Angst zu tauchen. Beides intensiv zu fühlen. Krisen führen dich näher zu dir. Krisen zwingen dich, zu fühlen. Und fühlen, bedeutet in meinem Sprachschatz, „leben“.

Der Wendepunkt der Krise

Wendepunkt einer Krise

Jede Krise hat einen Wendepunkt: Plötzlich hast du genug des Leids und der Angst. Hier lohnt es sich zu fragen: „Was ist das Gute daran?“ Natürlich kannst du dich das früher fragen, aber vermutlich findest du nicht die Kraft dazu, weil du noch in der Leidens- oder Angstphase bist.

Krise bedeutet bekanntlich: Etwas ordnet sich neu. Für mich bedeutet eine Krise eindeutig: „Sich entwickeln und daran wachsen.“ Alle Krisen, die ich selbst durchgemacht habe, hatten schlussendlich etwas Gutes. Ich habe mich mit jeder weiterentwickelt und bin daran gewachsen. Die Summe aller Krisen haben mich zu dem gemacht, was ich heute bin. ???? Der Satz “Krise als Chance” hast sich mehrmals bei mir bewahrheitet.

So geht es konkret: Das Spiel “Krise als Chance”

Du kannst in zwei Varianten vorgehen. Ich empfehle gleich beide anzuwenden.

Ganz wichtig: Gehe es als Spiel an und gib auch den verrücktesten Gedanken und Ideen Raum. Sei für einmal auch egoistisch. Erlaube dir, Antworten zu finden, die DIR guttun. Die anderen, mündigen und handlungsfähigen Menschen in deinem Umfeld, sind für ihr Seelenwohl selbst verantwortlich. Du kannst sie nicht retten. Das ist deren Job.

Variante 1: Antworten aufschreiben
Mindestens 10 Chancen aus der Krise aufschreiben

Ergreife deine Krise als Chance! Setz dich mit einem Blatt Papier und einem Schreiber hin. Stell dir die Frage: „Was ist das Gute an meiner Krise?“ Du kannst die Frage natürlich präzisieren. Sie auf deine aktuelle Krise anpassen. Zum Beispiel: „Was ist das Gute daran, dass mich meine Freundin (mein Freund) verlassen hat.“

Schreibe mindestens 10 Antworten auf. Gib dich nicht mit 9 Antworten zufrieden. Mindestens 10 oder mehr. ????

Wiederhole das am nächsten Tag. Vielleicht schreibst du die gleichen Antworten, wie am Vortag auf. Oder es kommen neue hinzu. Tu das, so oft, wie du willst.

Ich gebe dir jetzt ein privates Geheimnis bekannt: Es geht nicht darum, dass du dich nun disziplinierst und meinen Anweisungen blind folgst. Es genügt, wenn du dir diese Haltung zur Lebensphilosophie machst. Du wirst rasch sehen, wie leichter du damit durch alle Krisen gehst. Auch eröffnest du dir mit dieser Philosophie, dass während oder nach Krisen „unglaubliche“ Dinge geschehen und entstehen.

Trotzdem ermuntere ich dich, es mal aktiv anzuwenden. Erschrecke bitte nicht, wenn du siehst, wie gut dir das tut!

Variante 2: Die Frage in die Seele hineinstellen – ins Herz hineinstellen

Die erste Variante hilft dir unter anderem auch, deinen ängstlichen Verstand zu beruhigen. Die Variante 2 geht viel tiefer. Sie bringt “wirklich” gute Antworten hervor. Antworten aus deiner mutigen Seele. Antworten aus deinem angstfreien Herzen.

Es ist auch die Variante für faule und für spirituelle Menschen. Also für Menschen wie ich. Also faul – nicht unbedingt spirituell. ????

Es geht am besten vor dem Einschlafen. Du stellst dir diese Frage in dein Herzchakra hinein. Das Herzchakra ist der Ort, an dem du direkt die Verbindung mit deiner Seele spürst. Es ist der Ort, an dem du die Verbindung mit dir Selbst spürst. Das Herzchakra befindet sich in deinem Brustkorb etwas über dem Brustbein.

Gehe zuerst mit deinem Bewusstsein in dein Herz (Herzchakra). Dort stell dir die Frage in dein Herzchakra hinein: „Was ist das Gute daran?“ – natürlich auf deine aktuelle Krise bezogen. Stell dir diese Frage mindestens drei Mal oder gar öfter. Sprich die Frage laut, ernsthaft, ruhig und leicht in dein Herz hinein.

Jetzt komm der Clou: Akzeptiere keine Antworten aus dem Verstand. Es ist eine Frage an deine Seele. Und deine Seele wird dir diese Frage beantworten. Das garantiere ich dir. Die Antworten kommen, wenn du bereit dafür bist. Du lebst sozusagen in die Antworten hinein.

Vielleicht kommen ein paar Tage später Ideen, die du vorher noch nie hattest. Oder ein Freund sagt dir „per Zufall“ etwas, was genau auf die Frage passt. Oder du liest „per Zufall“ einen Satz in einem Buch, der auch darauf passt. Oder du hast plötzlich einen Handlungsimpuls.

Lebe in die Antworten deiner Frage hinein und lass dich überraschen!

Ein Selbst-Erfahrungs-Bericht

Vielleicht denkst du dir: „Ja, ja. Der hat gut reden, dem geht es ja gut. Klugscheisser! Der hat nicht meine Probleme!“

Vielleicht hast du recht. Es geht mir tatsächlich gut. Auch wenn ich im Moment ebenfalls stark gefordert bin. Es geht es mir gut, WEIL ich erkannt habe, dass Krisen IMMER etwas Gutes mit sich bringen. Der Satz “Krise als Chance” ist tief in mir drin.

Den „Klugscheisser“ möchte ich dir gar nicht ausreden. ????

Ich habe in meinem Leben zahlreiche Krisen durchlebt; du vermutlich auch. Deshalb habe ich mir die Haltung „Was ist das Gute daran?“ ziemlich schnell angeeignet.

Vor wenigen Jahren wurde ich seelisch und existentiell aufs Heftigste getroffen. Der befristete Mietvertrag meiner Praxis war am Auslaufen. Im Vorfeld hatte ich einige Räume angesehen. Keiner hatte sich stimmig angefühlt. Mein Verstand sagte mir bei jeder Besichtigung: „Tu nicht so, du Idiot!  Nimm diesen Raum. Es muss doch weitergehen!“ Mein Gefühl sagte eindeutig: „NEIN“. Ich vertraute meinem Gefühl.

Dann traf das Unfassbare ein: Ich stand tatsächlich ohne Raum und damit ohne Einkommen da. Gleichzeitig spürte ich, dass ein neuer Raum nicht so schnell kommen würde. Ich spürte instinktiv, dass nun eine tiefgreifende Transformation anstand.

Trotzdem, der Schock saß tief. Ich liebte meine Arbeit schon damals. Meine finanziellen Reserven würden auf das gröbste strapaziert werden, wenn ich auf Dauer keine Lösung fände. Als Selbständiger kann man nicht auf die Solidarität der Gesellschaft zählen. Man trägt das unternehmerische Risiko alleine. Man sollte auch nicht auf die Solidarität anderer bauen, denn es heißt ja: „selbständig“ sein. ????

Zurück in meinen alten Job (Unternehmensberater) wollte und konnte ich nicht mehr. Lieber wäre ich gestorben, als in diesen (für mich seelenlosen) Bereich zurück zu gehen.

Ich war anfänglich, wie gelähmt. Nach ca. 4 Wochen ließ die „Lähmung“ nach. Dann stellte ich mir endlich die Frage: „Was ist das Gute daran?“

Lange fand ich keine Antworten. Erst ein Jahr später erschloss sich mir die ganze Auswirkung dieser ENTWICKLUNGS-Krise.

Während des Krisen-Jahres geschahen im Wesentlichen zwei Dinge:

  • Ich habe mich seelisch so stark, wie nie zuvor, weiterentwickelt:
    Erst als ich ein Jahr später in einer neuen Praxis anfing, erkannte ich, dass meine Arbeit feiner war und tiefer ging. Auch musste ich nicht mehr auf gelernte Methoden zurückgreifen.
    Ich konnte von nun an ganz aus mir heraus, arbeiten. Sozusagen meinen inneren Impulsen folgen.
    Erstaunlicherweise war genau das eingetroffen, was ich mir Jahre zuvor gewünscht hatte.
  • Aus einem inneren Impuls heraus, habe ich während dieses Krisen-Jahres 4 Programmiersprachen gelernt.
    Damit habe ich zwei Webseiten gebaut (ohne zu wissen, ob ich sie jemals benötigen werde) und eine Kundendatenbank programmiert, die speziell auf meine Bedürfnisse zugeschnitten ist.
    Auch die Prozesse für die Buchhaltung habe ich mit Programmieren weitgehend automatisiert.

Die zusammengefasste Antwort auf die Frage von damals (was ist gut daran?) lautet:
Ich kann heute besser und tiefergehend mit Menschen arbeiten und habe gleichzeitig meinen administrativen Aufwand auf ein Minimum reduziert.

Ich bin einfach meinen Impulsen gefolgt, ohne zu wissen, wohin sie mich führen. Aus einer heftigen existentiellen und seelischen Krise ergaben sich unvorhergesehen Chancen.

So brachte mir die Krise zwar ein ganzes Jahr schmerzlichen finanziellen Totalausfall. Doch im Nachhinein war sie ein Geschenk an mich und an die Menschen, die heute zu mir kommen.

Noch ein Beispiel – eine Anwendung der dritten Art

Krise als Chance: Um dir ein weiteres Beispiel zur Kraft der Frage “was ist gut daran?” zu geben, erzähle ich eine Episode aus diesem Krisen-Jahr. Er passt in den ersten Punkt hinein (seelische Entwicklung):
Eines Tages traf mich ein heftiger, körperlicher Schock. Ich hatte, wie aus dem Nichts, hohes Fieber und zitterte am ganzen Körper. Ich musste ins Bett. Für drei Tage.

Während dieser Zeit konnte ich kaum sprechen. Essen war gar nicht drin. Zum Trinken, musste ich mich zwingen. Meine damalige Partnerin durfte mich nicht berühren. Berührung tat höllisch weh. Sie wollte mehrmals den Notarzt holen, doch ich sagte: „Nein“. Eine Stimme in mir sagte: „Es ist alles in Ordnung, Peter.“ Auch nahm ich keinerlei Medikamente ein.

Am dritten Tag hatte ich plötzlich das Gefühl, ich müsse sterben. Wirklich sterben. Ich fühlte, wie mein letztes Stündlein geschlagen hatte. Aus einem Reflex heraus fragte ich mich innerlich: „Was ist das Gute daran, jetzt zu sterben?“

Die Antwort kam prompt, aus meinem Herzen: „Dann hat dein Lebenskrampf endlich ein Ende.“ Die Antwort fühlte sich echt, befreiend und erlösend an. Ich entspannte mich umgehend. Eine tiefe Ruhe kehrte ein. Dann wurde es dunkel. Oder weniger dramatisch ausgedrückt: Ich bin eingeschlafen ????

Am nächsten Morgen erwachte ich taufrisch und topfit. Als wäre nichts geschehen. Mit einem Bärenhunger. Es war so, als wäre es bloß ein Spuk gewesen. Ich strotzte vor Kraft und Tatendrang.

Mir wurde rasch bewusst, dass über Nacht wirklich einiges in mir gestorben war. Es waren sämtliche Muster und Glaubenssätze in mir gestorben, die mein Leben in der Tat zu einem „Krampf“ machten. Auch ist in dieser Nacht viel „Altes“ in mir gestorben. Altes, was ich nicht mehr benötigte. So hat sich später auch mein Leben verändert. Es ist kein Krampf mehr.

Arbeiten muss ich zwar immer noch und vermutlich bis an mein Lebensende. Aber es ist kein Krampf mehr. Im Gegenteil. Es erfüllt mich. Mein Leben wurde nach dieser Krise nicht einfacher, aber viel leichter und erfüllender.

Übrigens: Der neue Praxisraum wurde mir schlussendlich von einer lieben Kundin zugetragen (herzlichen Dank liebe M.). Er ist mir sozusagen zugeflogen. Also ohne Krampf. Spätestens da, wusste ich, weshalb ich früher zu den vielen anderen Räumen nicht JA sagen konnte. Außerdem hätte ich aufgrund meiner miserablen Verfassung während dieses Krisenjahres gar nicht mit Menschen arbeiten können. Der Raum kam genau dann, als ich wieder bereit dafür war.

Bist du nun überzeugt?

Krise als Chance? Bist du nun überzeugt? Glaubst du mir endlich, dass Krisen auch etwas Gutes haben? Glaubst du mir nun, dass eine Krise gleichzeitig viele Chancen für DEIN inneres und äußeres Wachstum mit sich bringt?

Ganz ehrlich: Du musst mir nichts glauben. Ich ermuntere dich nur, deine eigenen Erfahrungen mit dieser Haltung zu machen. Dann siehst du selbst.

Ich hoffe, dass dir diese Zeilen Mut machen und Kraft geben. Versuchs mal! Du kannst nur gewinnen.

Herzliche Grüße

Peter

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