Selbstliebe heißt: liebe auch deine Nichtliebe zu dir!

Wie geht es dir, wenn du das Wort ‚Selbstliebe‘ hörst oder liest? Winkst du enttäuscht ab, weil es dein Leben nicht gut mit dir meint? Oder bist du verzweifelt, weil du auch nach vielen Jahren Meditation, Therapie oder Achtsamkeitspraxis doch nicht geschafft hast, dich selbst zu lieben?

Dazu möchte ich dir ein paar Worte auf den Weg geben:

Selbstliebe bedeutet im Grundsatz, dich und dein Leben zu lieben, wie es JETZT ist. Wenn dir das nicht (immer) gelingt, dann ist das der beste Beweis, dass du nebst Seele auch Mensch bist. Denn Selbstliebe bedeutet auch:

  • Wenn du dich im Moment nicht lieben kannst, ist das in Ordnung
  • Wenn du dich im Moment verurteilst, ist das in Ordnung
  • Wenn du dich im Moment klein machst, ist das in Ordnung
  • Wenn du dein Leben im Moment eine Qual findest, ist das in Ordnung

Oder anders formuliert:

  • Liebe dich dafür, dass du dich im Moment nicht lieben kannst
  • Liebe dich dafür, dass du dich im Moment verurteilst
  • Liebe dich dafür, dass du dich im Moment klein machst
  • Liebe dich dafür, dass du dein Leben im Moment eine Qual findest

Oder anders formuliert:

  • Lasse deinen Selbsthass zu, wenn er da ist. Das ist Selbstliebe
  • Lasse deine Selbstverurteilung zu, wenn sie da ist. Das ist Selbstliebe
  • Lasse deine Selbsterniedrigung zu, wenn sie da ist. Das ist Selbstliebe
  • Lasse deine Selbstqual zu, wenn sie da ist. Das ist Selbstliebe

Der Schlüssel zu deiner Selbstliebe ist: den Druck von dem, was gerade ist, zu nehmen. Wenn du in einer Krise steckst, macht es keinen Sinn, dich dafür auch noch zu verurteilen.
Anerkenne deine Krise und gib dich ihr aktiv hin, statt sie zu bekämpfen. Dann geschieht oft das Wunder: sie geht schneller vorbei; du gewinnst eine Erkenntnis über dich, über dein Leben, über deine Mitmenschen. Du wächst mit deiner Krise; dafür ist sie da.

Verwechsle das bitte nicht mit Selbstmitleid. Wenn es Phasen gibt, in denen du dich in deinem Selbstmitleid suhlst, dann sind es wohl Phasen, in denen du diese Erfahrung benötigst. Liebe dich auch dafür.
Doch wenn Selbstmitleid ein fester Bestandteil deines Lebens und deiner Denkhaltung ist, machst du dir damit keine Gefallen. Du machst dich zum Opfer und gibst allen anderen die Schuld für deine Misere. Es gab Zeiten, da warst du tatsächlich Opfer. Ich würdige diese schmerzliche Erfahrung und fühle im Herzen mit dir. Doch daraus eine Lebensphilosophie zu machen, ist deiner Schaffenskraft nicht würdig. Wenn du nicht kannst, dann kannst du nicht. Liebe dich dafür. Wenn du nicht willst, dann denke allerdigs mal darüber nach.

Vielleicht helfen dir diese Sätze dabei:

  • Wenn du genug von deinem Selbsthass hast, gehe in die ehrliche Absicht, dich aus ihm zu befreien. Das ist Selbstliebe
  • Wenn du genug von deiner Selbstverurteilung hast, gehe in die ehrliche Absicht, dich aus ihr zu befreien. Das ist Selbstliebe
  • Wenn du genug von deiner Selbsterniedrigung hast, gehe in die ehrliche Absicht, dich aus ihr zu befreien. Das ist Selbstliebe
  • Wenn du genug von deiner Selbstqual hast, gehe in die ehrliche Absicht, dich aus ihr zu befreien. Das ist Selbstliebe
  • Wenn du genug von deinem Selbstmitleid hast, gehe in die ehrliche Absicht, dich aus ihm zu befreien. Das ist Selbstliebe

Der erste Schritt in die Befreiung, ist deine klare und ehrliche Absicht. Deine Seele wird die Botschaft verstehen. Bald wirst du die ersten Handlungsimpulse haben, die dir ermöglichen dich zu befreien. Dann gehst du Schritt für Schritt in deine Freiheit. Denn Freiheit ist dein Geburtsrecht. Nimm sie an, das ist Selbstliebe.

Mach dir bitte keine Vorstellungen davon, was Freiheit für dich ist. Fühle sie in dir und gib diesem Gefühl Raum. Dann wird sie eintreten, so wie sie für dich bestimmt ist.

Falls du die Freiheit in dir (noch) nicht fühlen kannst, verurteile dich nicht dafür. Das ist Selbstliebe.

Falls du nicht geduldig bist … kann ich dich sehr gut verstehen 🙂

 

Über die Selbstliebe
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